Details

News & Aktuelles

Weintrend geht zu weiss, rosé und trocken

12.04.2023

Die deutschen Weinerzeuger passen sich den vorherrschenden Geschmackstrends der Verbraucher an. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der Qualitätsweinprüfung angibt, wurde im vergangenen Jahr exakt die Hälfte aller Qualitäts- und Prädikatsweine in der trockenen Geschmacksrichtung angeboten.


Das entspricht einem Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. 20 Jahre zuvor waren nur 35 Prozent der deutschen Qualitätsweine trocken.

Der Anteil halbtrockener Weine hingegen blieb gegenüber dem Vorjahr mit 21 Prozent konstant und hat sich auch in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert. Zurückgegangen ist stattdessen die Produktion lieblicher und süsser Weine. Sie machten 2022 nur noch 29 Prozent aller qualitätsgeprüften Weine aus, im Gegensatz zu 45 Prozent im Jahr 2002.

Weissweinanteil bei 66 Prozent

Bezogen auf die Weinfarben legten letztes Jahr die Roséweine nicht nur im Konsum, sondern auch im Angebot der Weinerzeuger zu. Mit einem Anstieg von einem Prozentpunkt auf 13 Prozent aller Qualitäts- und Prädikatsweine, haben die Rosés wieder das Niveau und den bisherigen Höchststand von 2020 erreicht.

Der qualitätsgeprüfte Weissweinanteil wuchs 2022 um zwei Prozentpunkte auf 66 Prozent. Der Anstieg der Weiss- und Roséweinproduktion ging zulasten der Rotweine, die noch 21 Prozent der qualitätsgeprüften deutschen Weine ausmachten.

Diese Angebotsentwicklung spiegelt sich auch im Rebenbestand in den Weinbergen wider.

Weissweinsorten dominieren auch im Anbau

Der Anteil der angebauten Weissweinsorten hat sich 2022 hierzulande seit ihrem niedrigsten Stand von 63,1 Prozent im Jahr 2006 wieder auf 68,4 Prozent erhöht. Die Rebfläche der Weissweinsorten belief sich 2022 auf insgesamt 70.752 Hektar und hat sich damit um 614 Hektar gegenüber dem Vorjahr erhöht. Deutschlands Gesamtrebfläche ist dagegen mit 103.391 Hektar so gut wie konstant geblieben.

Burgundersorten mit grössten Zuwächsen

Zu den beliebtesten Rebsorten mit den grössten Flächenzuwächsen zählten wie bereits in den vergangenen Jahren die weissen Burgundersorten, allen voran der Grauburgunder (+396 ha), gefolgt von Chardonnay (+173 ha) und Weissburgunder (+119 ha). Der Anbau aller weisser Burgundersorten wuchs inklusive der Rebsorte Auxerrois zusammengenommen auf 17.308 Hektar.

Weiterhin leicht wachsend zeigte sich auch die Anbaufläche von Deutschlands wichtigster Rebsorte Riesling (+92 ha), mit der 2022 rund ein Viertel der bundesweiten Rebfläche bepflanzt war.

Neue, nachhaltige Weissweinsorten legen zu

Von den neuen, nachhaltigen Rebsorten, die kaum noch Pflanzenschutz benötigen, waren 2022 ebenfalls die weissen Vertreter am stärksten gefragt. Favorit war hier die Sorte Souvignier Gris, die nach einem Plus von 74 Hektar mit nunmehr 205 Hektar auf dem dritten Rang der wichtigsten weissen pilzwiderstands­fähigen Rebsorten hinter den Sorten Solaris (207 ha) und Cabernet blanc (260 ha) lag. Zusammengenommen kamen die neuen weissen Sorten auf eine Rebfläche von 1026 Hektar (+144 ha).

An den roten nachhaltigen Sorten, die auf 1.794 Hektar Rebfläche wuchsen, hatte der Regent einen Anteil von 90 Prozent. Seine Rebfläche geht allerdings seit Jahren leicht zurück. Als neue Rotweinalternativen entwickeln sich in diesem Segment stattdessen Sorten wie Cabernet Cortis (60 ha) oder Pinotin (36 ha).

Bukettsorten beliebt

Von den Rebflächen der Bukettsorten legte die des Sauvignon Blanc mit 120 Hektar am deutlichsten auf mittlerweile 1.923 Hektar zu. Zu den weiteren Bukettsorten mit leicht steigenden Flächenanteilen zählen Scheurebe (1.483 ha), Gewürztraminer (1.120 ha) und der Gelbe Muskateller (579 ha) oder auch der Goldmuskateller (86 ha).