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Was geht bei Wein und Keks? Das sagt Kekstesterin Anne Seubert!

11.05.2018

Anne Seubert von Brands & Places aus Berlin, Genussbotschafterin und unabhängige Kekstesterin mit dem Blog kekstester.de, hat auf unsere Fragen zu deutschen Weinen geantwortet. Und zu dreien ihrer leckeren Rezepte gibt DWI-Experte Manuel Bretschi spannende Weinempfehlungen.


Wir fragen Anne Seubert:

Welche Flasche (deutschen) Wein öffnen Sie als Nächstes?

Zunächst ein Geständnis: Ich habe spät zum Wein gefunden, liebe ihn sehr, trinke aber unverhältnismässig wenig. Die nächste Flasche gibt es kommendes Wochenende zum ersten Spargel, dessen Saisoneröffnung traditionell zelebriert werden will: Vermutlich folge ich der Empfehlung meines persönlichen Sommeliers und wähle einen fränkischen Silvaner von Rudolf May.

Warum Wein statt Bier?

Von wegen! Ich bin auch in der Kulinarik für Inklusion und habe als Markgräflerin früh gelernt, dass Genuss von Bier und Wein sich auch innerhalb einer Mahlzeit nicht ausschliessen, sondern hervorragend ergänzen können. Als Keksbäckerin allerdings liegt die Sache anders: Backen geht mit Bier und seiner Hefe deutlich besser als mit Wein.

Deutsche Weinerzeuger sind/werden/waren…

Teil meiner Kindheit. Ich bin mit Winzern, Weinbergen und dem mannigfachen Genuss, der Weintrinken innewohnt, aufgewachsen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich mich 2015/2016 im Rahmen eines Auftrags der Weinkellerei F. W. Langguth Erben GmbH wieder intensiv mit dem deutschen Weinmarkt beschäftigen durfte. Im Sommer 2016 konnten wir mit der ERBEN Rooftop Winebar ein Stück Mosel auf das Dach des Neuköllner Finanzamtes verlegen und zeigen, wie gut Wein sich auch in der hippen Partyszene Berlins macht.

Deutsche Weine sind in der Gastronomie…

Gastronomische Konzepte sind Teil meiner Arbeit, die bedingt, dass ich häufig auswärts esse. Ich wage zu behaupten, dass deutsche Weine weder im In- noch im Ausland aus der Gastronomie wegzudenken sind. Gleichzeitig sieht die Kulturwissenschaftlerin in mir in der Inszenierung deutscher Weine und des Themas Wein ganz allgemein noch ein grosses Potenzial, bei dem wir viel von anderen Weinkulturen lernen können. Die Wiederentdeckung der Weinbar ist da ein erster Schritt, aber nicht nur in mir schlummern noch viele weitere Vino-Gastro-Konzepte.

Zurück zum Thema Kekse...

„Wenn der Süsse die Seriosität folgt, sprechen wir vom Wein.“, lernte ich bei meiner ersten Weinverkostung. Dass zu Wein nur Käse passe, ist ja schönerweise überholt. Dass Kekse aber tatsächlich extrem gut zu Wein passen – und das nicht nur, wenn mit Parmesan gebacken, wissen zumindest die Italiener. Dass Kekse und Wein viel gemeinsam haben, weiss wiederum ich. Für alle, die die Probe auf‘s Viertele machen wollen, seien hier drei Keksrezepte zum Wein empfohlen:

Herzhafte Financiers mit Feigen und Pecorino

„Ciambelline al Vino“ oder Weinkringel mit Sesam

Sommer-Shortbread mit Pfirsich und Feige

Welcher Wein zu welchem Rezept? Das wollten wir von DWI-Seminarleiter Manuel Bretschi wissen.

"Aus dem Bauch heraus" wagt Manuel Bretschi seine Empfehlungen - Kritik und Anregungen aus der Praxis sind ausdrücklich erwünscht (zum Post in Facebook).

"Zu den Weinkringeln würde ich es mit einer schiefergeprägten Riesling Spätlese versuchen, gerne von der Mosel oder vom Mittelrhein. Gerade in Verbindung mit schwarzem Sesam, Anis oder Fenchel darf dieser auch leicht gereift sein. Das Shortbread schreit nach einem Muskateller oder einer Scheurebe; frisch, fruchtig, lecker! Bei den italienischen Keksen fällt mir eine Weinempfehlung nicht leicht. Hier ist die Frage, ob mit oder ohne Ahornsirup. Ansonsten ist alles mit dabei: Salz, Zucker, Käse, Kräuter, Feigen, Mandeln. Etwas speziell, aber bestimmt passend wäre ein Ruländer oder Grauburgunder mit Botytris. Am Besten im Spätlese oder Auslesebereich mit etwas Restsüsse. Müsste man mal ausprobieren...."

Danke an Manuel Bretschi und natürlich an Kekstesterin und -bäckerin Anne Seubert. Hier geht´s zum kekstester.de Blog.

In dieser Serie erschienen auch: