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Eiswein krönt den Jahrgang 2018

25.01.2019

Dank der frostigen Temperaturen konnten zwischen dem 19. und 22. Januar nach Informationen des Deutschen Weininstituts (DWI) doch noch zahlreiche Winzer in nahezu allen deutschen Anbaugebieten erfolgreich Eisweintrauben ernten.


Für Eiswein gefordert werden Temperaturen von mindestens minus sieben Grad Celsius. Doch je kälter es wird, desto höher ist der Konzentrationseffekt in den Traubenbeeren, was bei den sehr süssen Trauben des 2018er Jahrgangs, sehr von Vorteil ist. In diesem Jahr war die Bereitschaft, Trauben für die Eisweinlese hängen zulassen, besonders gross, weil die sehr lange Trauben aussergewöhnlich gesund blieben.

In vielen Regionen sank am vergangenen Wochenende das Thermometer für die Lese der edelsüssen Spezialität bis auf minus zehn Grad Celsius, vorzugsweise von den Sorten Riesling, Spätburgunder, Silvaner oder auch Chardonnay.

Bereits am 26. Dezember haben zwei Betriebe an der Nahe in den frühen Morgenstunden bei minus acht Grad Celsius Riesling-Eiswein geerntet und am 9. Januar folgte ein Weingut in Erzingen (Landkreis Waldshut) am Bodensee mit Eiswein der Sorte Spätburgunder. Die erste Eisweinlese des Jahrgangs 2018 fand am 28. November an Saale-Unstrut statt. Der bei minus sieben Grad gelesene Gewürztraminer kommt allerdings nicht in den Verkauf, sondern wurde als Dosage für einen Schaumwein der gleichen Rebsorte verwendet.

Geschmackliche Fülle mit wenig Alkohol

Eisweine sind die Krönung eines Weinjahrgangs. Ihr Geheimnis liegt in der dichten Konzentration der Beereninhaltsstoffe. Bei den frostigen Temperaturen gefriert das Wasser in den Beeren und verbleibt in der Weinpresse. Von der Kelter tropft der Saft dann zuckersüss wie Honig. Moste mit derart hohen Zuckergehalten können von den Hefen nur sehr mühsam zu Wein vergoren werden. Dementsprechend haben Eisweine in der Regel sehr hohe natürliche Restzuckergehalte von weit über 100 Gramm pro Liter, weisen aber im Gegensatz zu südländischen Süssweinen nur relativ geringe Alkoholgehalte auf - oftmals nur um sieben Volumenprozent.

Das besondere dieser edlen Tropfen ist, dass diese enorme Restsüsse dank der frischen Fruchtsäure nicht aufdringlich wirkt. Als Rarität und Spezialität geniessen sie grosse internationale Anerkennung.

Eisweine sind grandiose Begleiter festlicher Anlässe und eignen sich hervorragend zum Aperitif. Als Menübegleiter empfehlen sie sich zu fruchtigen Desserts, Eis oder Sorbets.

Gering, dafür aber umso erstklassiger ist 2018 die Ausbeute bei Beeren- und Trockenbeerenauslesen (TBA): Achtzig Betriebe machten auf Basis einer Umfrage des Deutschen Weininstituts (DWI) Angaben zu ihren Wein-Spezialitäten (Meldung). Im Online-Video von ntv geben DWI-Kommunikationsleiter Frank Schulz und Winzer Steffen Müller aus Nierstein-Schwabsburg Auskunft zu den Qualitäten dieser Weine.

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