Wein & Schokolade
Zarter Schmelz, unvergleichliche Süße, feine Würze – Wein oder Schokolade? Beides lässt sich mit diesen genüsslichen Attributen sehr gut beschreiben.
Fakten
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1544
wurde Schokolade erstmals am spanischen Hof getrunken
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7 Euro
kostet ein Kilogramm Kakaobohnen
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48 %
Kakaomasse enthält eine Bitterschokolade
Die Schokoladenseite des Weines
Lange galt die Kombination von Schokolade und Wein als unvereinbar. Zugegeben: Harmonische Verbindungen von trockenem, frischem Weißwein mit dem Schmelz und der Süße von Schokolade sind eher selten. Der Querulant dieser Beziehung ist die Fruchtsäure im Wein, die sich in diesem Miteinander spitz und unharmonisch hervortut.
Wahre Verführungskünstler
Doch die Liaison der Schokolade mit dem Schmelz und der üppigen Kraft eines edelsüßen Weines wie beispielsweise einer Beerenauslese oder gar Trockenbeerenauslese ist wahrhaft verführerisch. Auch Rotweine sind als Begleiter von Schokolade willkommen. Grundsätzlich gilt: Je süßer die Schokolade, desto süßer und milder im Hinblick auf die Fruchtsäure sollte der Wein auftreten, damit die delikate Balance gewahrt bleibt.
Kleiner Genießer-Tipp von Schokolatier Eberhard Schell: Zunächst sollte man den Wein pur verkosten. Danach die Schokolade im Mund schmelzen lassen und wieder am Wein nippen. Dann: Einfach genießen! Ein weiterer Schluck Wein verstärkt das Geschmackserlebnis.
Vollmilch oder Zartbitter?
Vollmilchschokolade besticht durch ihren zarten Schmelz und ihre milde Süße. Milchschokoladen mit einem Kakaoanteil von 32 bis 49 Prozent harmonieren perfekt zu kräftigen Weißweinen aus der Burgunderfamilie, aber auch mit einer milden Riesling-Auslese. Die Weine sollten passend zur Schokolade schmelzig-cremig anmuten und eine dezente Säure sowie feine Fruchtnoten mitbringen. Beim Rotwein eignen sich Sorten wie Lemberger, Cabernet Sauvignon oder Merlot. Sie bringen wenig Gerbstoffe und Tannine mit, weisen dafür aber oft eine leicht vanillige Note auf.
Edelherbe Schokoladen mit 55 bis 75 Prozent Kakaoanteil ergeben eine wunderbare Verbindung mit fruchtigen Weinen, die etwas Restsüße mitbringen. Auch liebliche Weine und fruchtige Rotweine gehen gern eine Liason mit den Edelherben ein, besonders wenn diese Früchte enthalten.
Liebhaber dunkler Schokoladensorten bis zu 85 Prozent Kakaoanteil schwören auf die Partnerschaft mit dichten, ausdrucksvollen Rotweinen mit geschmeidigen, aber deutlich wahrnehmbaren Tanninen: trockene Dornfelder und Lemberger, im Barrique oder Holzfass gereift, ergeben mit der Bitterschokolade eine wunderbare Balance.
An eine „Traumhochzeit in Weiß“ könnte man denken, wenn man weiße Schokolade zusammen mit einem feinfruchtigen Riesling Eiswein auf der Zunge schmelzen lässt. Das harmonische Zusammenspiel entsteht hier durch die Süße und den feinen Ausdruck sowohl im Wein als auch in der Schokolade.
Kein Problem bei der Partnerwahl
Egal ob Vollmilch, Edelherb oder Nuss: eine Bukettweinsorte passt fast zu jeder Schokoladensorte. Dazu zählen vor allem Traminer, Muskateller und Scheurebe.
"Bukettsorten wie Traminer, Muskateller und Scheurebe laufen mit der richtigen Schokolade zu geschmacklichen Höchstleistungen auf", weiß Konditormeister Eberhard Schell von der Schell Schokoladenmanufaktur im württembergischen Gundelsheim.
Wie bekommt Wein eine Schokoladennote?
Aromen von Schokolade entstehen - ebenso wie die Noten von Vanille- oder Tabak - häufig durch Ausbau und Reife des Weins im Barrique-Fass. Dafür sind u.a. Röstaromen verantwortlich, die durch das Toasten des Holzes entstehen und an geröstete Kakaobohnen erinnern.
Rebsorten
Weitere Rezeptideen
der Klassiker mal anders Fränkisches Mostsüpple
der Klassiker mal anders
- 500 ml Weißwein (Spätlese)
- 500 ml Geflügelbrühe
- 350 ml Sahne
- 30 Gramm Zwiebeln
- 30 Gramm Weißes vom Lauch
- 30 Gramm Sellerie
- 30 Gramm Karotten
- 30 Gramm Butter
- 180 Gramm Mehl
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL Butterschmalz
- 4 Scheiben Weißbrot
- Nach Belieben Zucker, Muskat, Zimt, Salz
Gemüse in Butter hell anschwitzen, mit Mehl bestäuben und dann mit Geflügelbrühe, Wein und 250 ml Sahne auffüllen. Gewürze zugeben und ca. 15 Minuten kochen lassen.
Weißbrotscheiben entrinden und in 1 cm große Würfel schneiden. Im heißen Butterschmalz goldbraun rösten und mit Zimt würzen, restliche Sahne steif schlagen.
Suppe durchseihen und mit Muskat und Salz abschmecken.
In tiefe Teller geben, mit geschlagener Sahne und den Zimtkrusteln dekorieren.
- Müller-Thurgau (trocken)
- Silvaner (trocken)
der traditionelle Brotaufstrich Spundekäs
der traditionelle Brotaufstrich
- 75 Gramm Frischkäse
- 75 Gramm Quark
- 1/2 Zwiebel
- 3 EL Schnittlauchröllchen
- Nach Bedarf Paprikapulver (edelsüß), Salz, Pfeffer
Frischkäse und Quark miteinander glatt rühren. Die Zwiebel fein würfeln und unter die Masse mischen. Den Schnittlauch klein schneiden (das geht besonders gut mit einer sauberen Schere). Einen kleinen Teil Schnittlauch zum Garnieren zurückbehalten, den Rest ebenfalls untermischen.
Mit Paprika, Pfeffer und Salz nach Belieben abschmecken und mit Schnittlauch garnieren.
Spundekäs schmeckt traditionell zu Brezeln, aber auch zu Ofenkartoffeln oder als Dip für Rohkost.
- Riesling (trocken)
- Müller-Thurgau (trocken)
mit Kräuterkruste Putenbraten
mit Kräuterkruste
- 600 Gramm Putenbrust am Stücke
- 0,25 Liter Weißwein
- 0,25 Liter Gemüsebrühe
- 4 ganze Tomaten
- 4 Scheiben Toastbrot
- 2 ganze Eier
- 2 Stück Zwiebeln
- 75 Gramm geriebener Emmentaler
- 1 Stange Porree
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 EL Olivenöl
- nach Belieben Salz & Pfeffer
Das Fleisch waschen, trockentupfen und längs eine tiefe Tasche einschneiden. Das Toastbrot zerbröseln. Kräuter waschen und hacken, Zwiebeln schälen und würfeln.
Den Backofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Das Brot mit den Kräutern, den Zwiebeln, dem Käse und den Eiern in eine Schüssel geben, sorgfältig vermischen und würzen. 2/3 dieser Masse in die Putenbrust füllen. Die Öffnung mit Holzspießchen zustecken und mit Küchengarn kreuzweise verschnüren. Den Braten in einen Bräter legen und mit Öl bestreichen.
Im vorgeheizten Backofen ca. 1 Stunde braten. Nach und nach Weißwein und Gemüsebrühe angießen.
Das Gemüse putzen und waschen. Porree in Stücke schneiden und mit den ganzen Tomaten nach 30 Minuten zum Braten geben.
Das übrig gebliebene Drittel der Kräutermasse ca. 20 Minuten vor Ende der Garzeit auf den Braten streichen und fertig braten.
Mit dem Gemüse auf Teller anrichten und servieren. Dazu passt Reis.
- Grauburgunder (trocken)
- Chardonnay (trocken)
der „Frankfurter Grünen Sauce“ Quiche mit Kräutern
der „Frankfurter Grünen Sauce“
- 200 Gramm Mehl
- 100 Gramm Butter
- je 1 Bund Kräuter für Frankfurter Grüne Sauce (Petersilie, Kresse, Kerbel, Borretsch, Sauerampfer, Schnittlauch, Pimpernelle)
- 100 - 125 Gramm Schwarzwälder Schinken
- 7 ganze Eier
- 125 ml Sahne
- 100 Gramm Frischkäse
- 1 EL Zitronensaft
- nach Geschmack Salz & Pfeffer
Mehl und Butter mit 4 EL Wasser und ¼ Teelöffel Salz zu einem glatten Teig kneten. Eine Form damit auskleiden und 30 Minuten kühl stellen.
4 Eier hart kochen. Kräuter der Frankfurter grünen Sauce waschen, abtropfen und fein schneiden. Schinken hauchdünn schneiden und auf dem Teigboden verteilen. Die hart gekochten Eier klein
hacken und darüber verteilen. 3 Eier, Sahne und Frischkäse mischen und mit 1 EL Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und dann die Kräuter unterheben. Die Mischung auf den Teigboden verteilen.
Bei 180 °C (Gas Stufe 4) auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 30 Minuten backen.
- Riesling (trocken)